Digitalisierung archäologischer Holzobjekte
Die sogenannte Moorenge bei Gnarrenburg im niedersächischen Elbe-Weser-Dreieck ist bereits für ihren reichen Fundus an archäologischem Holz (Bohlenwege und Radfunde) bekannt. Über Jahrtausende, vom Neolithikum bis zur Römischen Kaiserzeit, nutzte man diese schmale Stelle, um über einen Bohlenweg das 360 qkm große "Teufelsmoor" zu überqueren.
Da die meisten archäologischen Schichten sehr zerstörungsnah kurz unter der Grasnarbe liegen wurden im Rahmen des „Europäischen Kulturjahres“ 2018 systematische Untersuchungen vorgenommen, damit weitere Befunde erhalten, gerettet und dokumentiert werden konnten. In den folgenden Grabungskampagnen wurden daraufhin verschiedene Holzfragmente von Rädern, Achsen, Bohlen, Pfeilern, Staken und ein Joch geborgen.
Das extrem fragile Holz wurde von uns mittels Fotogrammetrie und Streifenlichtscan von verschiedenen Seiten hochauflösend und exakt erfasst, so dass Bearbeitungs- und Nutzungsspuren erkennbar sind und im Anschluss eine wissenschaftliche Auswertung stattfinden kann, beispielhaft abgebildet ist hier ein 2400 Jahre altes Scheibenrad.
AUFTRAGGEBER
Dr. Stefan Hesse, Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme), Niedersachsen
STATUS
Bearbeitet: Martin Wagner M.A. & Eik Schröder Formwerk 3D, 2023 beendet
erste Grabungsergebnisse PUBLIZIERT IN
M. Heumüller, S. Hesse und H. H. Leuschner, Verkehrsknotenpunkt durch die Zeiten:
die Moorenge bei Gnarrenburg, Ldkr. Rotenburg (Wümme), in: Nachrichten des Marschenrates
zur Förderung der Forschung im Küstengebiet der Nordsee (Heft 58/2021)
STIL
- auf hochauflösenden Fotos beruhend
- detailgenaue Wiedergabe der Oberflächenstruktur
- Ansicht als reines Modell und mit Originaltextur